hortfund

05. Bronzezeitlicher Hortfund

1986 stieß man hier [Rundgang] bei Schachtarbeiten auf einen hohen, bedeckten Keramiktopf. Er enthielt 47 Gegenstände aus Bronze. Die Schmuckgegenstände für Frauen, Werkzeuge und Gussreste sowie Pferdeschmuckteile aus der Spätbronzezeit beweisen die frühe Besiedlung des heutigen Fienstedt.

Der Bronzedepotfund aus Fienstedt ist in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) ausgestellt. Dort wird er wie folgt beschrieben:

Rekonstruktion. Zeichnung von Karol Schauer 2012

Fundort:
Fienstedt, Saalekreis
Datierung:
9. Jh. v. Chr.
Fund:
Hortfund mit Schmuckgeschirr eines Pferdes, dem Diadem und Resten der Trachtausstattung einer Frau, Werkzeugen und Gussresten, insgesamt 47 Gegenstände, etwa 3,8 kg Bronze
Fundumstände:
Die Bronzen waren in dem mit einem Deckel versehenen Topf, sorgsam verstaut, in einer einfachen Grube niedergelegt. Obenauf lagen die Armringe und das Diadem, darunter die Werkzeuge und Schmuckplatten. Der Schatz war in einer Siedlung vergraben worden.
Bedeutung:
Der Hort war wohl ein gemeinschaftliches Opfer, das am Ende eines Umzuges stattfand. Der unterschiedliche Abnutzungsgrad der Bronzen legt nahe, dass die Dinge zuvor über einen längeren Zeitraum gesammelt worden waren. In den Mythen alteuropäischer Kulturen finden sich häufig Hinweise auf die Verehrung von Göttinnen mit Pferdeattributen, deren Wurzeln womöglich in den Hortfunden mit Pferdegeschirr und Frauentrachten liegen.

Hortfund von Fienstedt
Doppelvitrine im Vorgeschichtsmuseum zusammen mit einem Hortfund aus Halle-Giebichenstein